Kapuzinerkresse

Die Kapuzinerkresse

Tropaeolum majus

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Die Kapuzinerkresse mit ihren leuchtenden gelben, orangenen und roten Blütenköpfen ist vielen Gartenbesitzern wohlbekannt. Seit sie Mitte des 17. Jahrhunderts aus Südamerika bei uns eingeführt wurde, ist die krautige Pflanze mit den tellerartigen Blättern eine beliebte Gartengenossin für Bodenbedeckung, als Rankpflanze und für Mischkulturen.

Der Name rührt von der Blütenform, die mit ihrem nach hinten gerichteten Sporn an die Kapuzen von Mönchskutten erinnert.

Von der Vitamin-C-reichen Pflanze können Blätter, Blüten und Samen verzehrt werden. Die frischen, im Geschmack an Kresse und Radieschen erinnernden Blätter werden gerne als Salatzutat verwendet, die Blüten sind als Dekoration auch an Süßspeisen ein wohlschmeckender Blickfang. Knospen und frische Samen können in Essig oder Salzlake als "Kapern" eingelegt werden.

Der hohe Gehalt der Pflanze an Benzylsenföl begründet ihren medizinischen Wert als pflanzliches Antibiotikum. Bisher konnte keine Entstehung resistenter Keime wie bei anderen Antibiotika beobachtet werden. Zusammen mit ihrer harntreibenden Wirkung sind die frisch verzehrten Pflanzenteile ein wirksames Mittel gegen bakterielle Infekte der Harnwege; auch wirken sie appetitanregend und fördern die Verdauung. Vorsicht jedoch, wenn man mit Magen- und Darmgeschwüren oder entzündlichen Nierenerkrankungen zu tun hat: Da Scharfstoffe magen- und nierenreizend sind, sollte man in diesem Fall die Kapuzinerkresse besser meiden.

Gute Dienste leistet die Kapuzinerkresse auch bei Katarrhen der oberen Atemwege. Sie lehrt Bakterien das Fürchten, wirkt schleimlösend, auswurffördernd, fiebersenkend und gibt dem Körper eine kräftige Vitamin-C-Spritze. Kapuzinerkresse stärkt allgemein die Abwehrkräfte und dient, äußerlich angewendet, als durchblutungsförderndes Mittel bei Muskelschmerzen und Prellungen.

Auch im Garten entfaltet die üppig wachsende Pflanze segensreiche Wirkung. Sie wirkt in Mischkulturen abwehrend auf Ameisen, (Wühl-)Mäuse, Raupen und Schnecken. Blattläuse und Kohlweißlinge werden von ihr angelockt und verschonen das nebenstehende Gemüse. Nur mit Petersilie verträgt sie sich nicht gut.

Mit Rankhilfen – Mauern, Zäunen, Büschen – rankt die Kapuzinerkresse bis zu drei Meter hoch. Ich sah eine auf diese Weise wunderschön dekorierte Thujahecke. Sonne oder Halbschatten und nicht zu schwere Böden bieten ihr die richtigen Bedingungen. Im Schatten bildet sie nur wenige Blüten, ebenso auf zu nährstoffreichen Böden. Sie blüht von Juni bis in den Oktober hinein, vor allem, wenn man regelmäßig die abgeblühten Triebe entfernt.

Das exotische Gewächs ist sehr frostempfindlich und muss daher bei uns jährlich neu ausgesät werden – direkt ins Freiland nicht vor Mai, oder man zieht die Pflanzen im Gewächshaus vor. Im Garten wird sie sich auch gerne selbst wieder aussähen, wenn ihr einige der lecker pfeffrig schmeckenden Samen zum Ausreifen gelassen werden.

Konservieren lässt sich die Pflanze kaum – nur die lange haltbaren "Kapern" (s.o.) sind eine brauchbare Möglichkeit. Beim Trocknen verliert die Kapuzinerkresse  Geschmack und Wirkstoffe. Also am besten über die ganze Vegetationszeit zur Stärkung und Blutreinigung immer wieder frisch verzehren – gesunden Appetit!

(mo)