Beinwell

Der Beinwell

Symphytum officinale

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Der Beinwell, dessen lateinischer Name vom griechischen Verb „symphyô“ –was soviel heisst wie „ich lasse zusammenwachsen“ - abgeleitet wird, gehört (wie der Borretsch, das Lungenkraut, die Hundszunge und der Natternkopf) zur Familie der Rauhblattgewächse. Kenner und Kritiker wissen es schon längst: diese Familie enthält bestimmte Alkaloide, die als leberschädigend, krebserregend und erbgutschädigend gelten. Daher wird von dem innerlichen Gebrauch abgeraten. Als Salbe, Breiumschlag oder Wickel jedoch - äußerlich angewandt - schwärmen alle, die den Beinwell bislang bei jeder Art von stumpfen Verletzungen - wie Blutergüssen, Prellungen und Verstauchungen bis hin zu Knochenbrüchen - eingesetzt haben. Sein Geheimnis scheint das in der Wurzel gespeicherte Allantoin zu sein, das das Zellwachstum - speziell der Knochenzellen - anregt.

Wer dem Pflanzengeist des Beinwells schon einmal begegnet ist weiss, das er ein lieber Kerl ist, der den Menschen wahrlich nichts Böses will. Nur auf das richtige Maß kommt es ihm an, wie bei allen Dingen. Bereits Culpepper - Arzt und Astrologe des 17. Jahrhunderts - schrieb über den Charakter des Beinwells: „Dies ist eine Pflanze des Saturn, ich nehme an, sie steht unter dem Zeichen des Steinbocks, kalt, trocken und erdig in ihrer Qualität.“ Und Saturn regiert Skelett, Haut, Bänder und Gelenke, woraus folgt, das der Beinwell allgemein eine positive Wirkung auf diese Teile des Körpers hat.  Die Blüten des Beinwells sind entweder weißlich-gelb oder violett-bläulich, wobei die Pflanzen mit den hellen Blütenköpfen früher als „Beinwellweiblein“ und die mit den dunkleren Blüten als „Beinwellmännlein“ bezeichnet wurden. Die Blüten enthalten Vitamin B12, A, C und P sowie zahlreiche Mineralstoffe und gehören (noch) zu den essbaren Blüten unserer Landschaft.

(su)