Schafgarbe

Die Schafgarbe

Achillea millefolium

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Die Schafgarbe ist mir bereits von Kindheit an bekannt. Sie gehört für mich zusammen mit der wilden Möhre zu meinem Bild von einer Wiese wie ich sie aus Kindheitstagen noch in guter Erinnerung habe. Früher fuhren die Großeltern am Wochenende immer mit mir raus und so kenne ich sie von meinen zahlreichen Wiesenbesuchen noch sehr gut. Schmunzelnd saß ich noch heut morgen am Küchentisch, eine Tasse Schafgarbe - gegen den doch recht herben Geschmack mit etwas Honig gesüßt - schlürfend, und freute mich, dass ich endlich wieder Freundschaft mit der Schafgarbe geschlossen habe. Seit ich mich nämlich für Heilpflanzen interessiere, konnte ich die Schafgarbe nicht leiden - weil wir uns so ähnlich sind und weil mir ihre großen Heilkräfte lange Zeit einfach viel zu viel waren.

Pfarrer Kneipp sagte: "Viel Unheil blieb den Frauen erspart, würden sie zur Schafgarbe greifen." Sie wird auch Bauchwehkraut, Bereitgestelltes Wundkraut, Herrgotts Rückenkraut, Frauendank, Mutterkraut, Blutstillkraut und Heil der Welt genannt. Den schönsten Namen für die Schafgarbe jedoch fand ich beim Pfarrer Wagner: "Heil aller Schäden".

Der Name Schafgarbe heißt wörtlich übersetzt Schafgesundmacher, von garwe kommend. Hirten hatten beobachtet, dass Schafe sich mit dem Kräutlein heilten. Es half aber auch dem Hirten bei Verdauungsbeschwerden, Blutungen und konnte ihn vor Erkältung bewahren. Auch Achilles, so heißt es in der griechischen Mythologie, wurde beim Kampf um Troja an seiner einzigen verwundbaren Stelle - der Ferse - getroffen und heilte sich mit der Schafgarbe.

Die Blütenfarbe der Schafgarbe, welche zur Familie der Korbblütler gehört und von den Inhaltstoffen her gesehen der Kamille ähnelt, variiert von weiß - die Farbe der Weisheit und Objektivität - bis rosaviolett - welche für Harmonieliebe steht. In den verhaltenen Strahlenblüten kommt ihre Sicherheitsliebe zum Ausdruck, gehört sie doch zu den ausdauernden Pflanzen, was bedeutet, dass sie gut wirtschaften kann. Schafgarben kommen - vergleichbar mit einer Schafherde - fast immer zu mehreren vor, so fühlen sie sich stark. Die zwei- bis dreifach gefiederten Blätter stehen für Offenheit. Die Schafgarbe liebt die Wahrheit, auch wenn diese oft bitter ist. Nach außen wirkt sie gutmütig, bescheiden und freundlich, im Inneren jedoch ist sie oft verbitterter als sie aussieht, was man ihr auch am herben Geschmack anmerkt.

Die Schafgarbe kann mit vielen verschiedenen Heilwirkungen aufwarten. Sie ist gut für die Atemwege, sowie für den gesamten Verdauungstrakt. Sie heilt Entzündungen, steigert die Drüsentätigkeit, hilft bei schlechter Nierenfunktion, verbessert und reinigt das Blut und fördert den Kreislauf - so stärkt sie das venöse System und schützt vor Krampfadern. Auch bei Rückenschmerzen, besonders im Kreuzbeinbereich, kann sie eingesetzt werden. Die Schafgarbe fördert die Durchblutung, besonders der Unterleibsorgane, was sie zu einer unserer wertvollsten Frauenheilkräuter macht.

Schafgarbentee sollte man aber auch trinken damit man gesund bleibt, z.B. als Teekur. Man kann auch Tinkturen, Wein, Öle, Sitzbäder und Kissen aus ihr herstellen, bzw. sie im Salat verwenden.Die Schafgarbe gehört zu den bodenheilenden Pflanzen - d.h. sie verhindert Krankheiten an Nachbarpflanzen - und neben Duftkräuter gepflanzt erhöht sie deren Intensität.

Die Schafgarbe findet den goldenen Mittelweg zwischen Extremen - wie Unkraut und Zierpflanze - und wirkt ausgleichend auf alle Bereiche. "Ich heile deine Wunden und schenke dir die Kraft der Beharrlichkeit" will sie uns mitteilen.

(su)