Papaver rhoeas
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Der Klatschmohn mit seiner feuerroten Farbenpracht und den zarten Blütenblättern, den ich noch in meinen Kindheitsjahren überall antraf, ist heutzutage durch den verstärkten Pestizideinsatz - ähnlich wie die leuchtend blauen Kornblumen - im Getreidefeld nur noch recht selten zu finden. Er siedelt sich gerne dort an, wo frische Erde bewegt und aufgeworfen wurde, so z.B. an Rändern von Straßenbaustellen. So säumt er oft in noch großer Anzahl unsere neuen Straßen und Autobahnen.
Mir ist der Klatschmohn noch als Kinderspiel in guter Erinnerung: „Wer steckt wohl in dieser nickenden Knospe? Prinz, Prinzessin oder Teufel?“ so lautete immer wieder unsere Frage, während wir die Knospen gewissenhaft abtasteten bevor wir sie neugierig öffneten. Meine Freundin hatte fast immer die meisten Treffer, ich dafür aber die meisten, feuerroten Teufel!
Abgesehen vom frohen Kinderspiel wissen die Wenigsten mehr über den Klatschmohn, kennen nur Einige die heilkräftigen Eigenschaften unseres heimischen Klatschmohns. Auch mir erging es nicht anders, bis ich bei Maurice Mességué, dem französischem Naturheiler fündig wurde: Er verwendete den Klatschmohn bei allen Arten von Schlaflosigkeit und zur Heilung von Nervosität, Angstzuständen, Magen- und Darmkrämpfen und vor allem von nervösen Schmerzen, er nannte ihn „das unschädliche Opium unserer Hausapotheke“. Ich ergänze den Satz um „... am Straßenrand“.