Duftveilchen

Das Duftveilchen

Viola odorata

Kontakt  ·  Impressum  ·  Datenschutz  ·  Start

Der lateinische Name für Veilchen ist Viola odorata, also Duftveilchen, was schon einen Hinweis auf die ätherischen Öle in den Blüten gibt, die für den lieblichen Wohlgeruch verantwortlich sind. Allerdings sind die Öle aus den Blüten so schnell flüchtig, dass zur Herstellung des Veilchendufts, wie wir ihn aus der Parfümerie kennen, die intensiv duftenden Wurzeln der Schwertlilie (Iris) genommen werden. Deshalb wird fälschlicherweise die Iriswurzel auch "Veilchenwurzel" genannt, obwohl Iris und Veilchen nicht verwandt sind. Verwandt mit dem Veilchen hingegen ist das Feldstiefmütterchen, aus dem die uns bekannten Gartenstiefmütterchen gezüchtet worden sind. Der Duft, der aus den ätherischen Ölen in den Blättern des Veilchens gewonnen wird, riecht sehr viel "grüner" und nicht so lieblich wie wir es mit dem Veilchen normalerweise in Verbindung bringen, hat aber dennoch eine angenehme Wirkung auf uns, nämlich ausgleichend und stimmungsaufhellend. Zudem wird ihm eine blutdrucksenkende und nervenberuhigende Wirkung nachgesagt.

"Der Frühling kommt, der Himmel lacht, es steht die Welt in Veilchen" so dichtete Theodor Storm und in so manchem Poesiealbum stehen die Zeilen "Sei wie das Veilchen im Moose, sittsam bescheiden und rein und nicht wie die stolze Rose, die immer bewundert will sein." Das Veilchen ist nicht nur in der Dichtung beliebt, sondern als süße Delikatesse in der erlesenen Küche und als Heilpflanze, z.B. in der Frauenheilkunde, wie ich selbst schon positiv erfahren durfte. Das Veilchen hat mit seiner Zartheit einen besonderen Bezug zum weiblichen Brustgewebe. Schon Hildegard von Bingen rät bei Brustentzündung, Zysten und gutartigen Tumoren in der Brust die Einnahme von Veilchentee und Tinktur sowie das Essen der Blätter. Zudem wird das Auftragen von Veilchensalbe oder -öl auf die Lymphdrüsen und das betroffene Gewebe empfohlen, auch nach einer Strahlenbehandlung. Auf Wundränder regelmäßig aufgetragen bewirkt Veilchensalbe in Kombination mit Johannisöl eine schöne Narbenbildung. Veilchensalbe ist auch bei Hautleiden wie Ekzemen, Flechten, Milchschorf und Akne, sowie zur allgemeinen kosmetischen Körperpflege zu empfehlen.

Hier mein Rezept für Veilchenöl: In 50 ml sehr gutes Pflanzenöl, z.B. Olivenöl oder Mandelöl aus biologischem Anbau, geben Sie frische Veilchenblüten, lassen das ganze 2 Wochen an einem warmen Ort stehen und seihen es anschließend ab. Dieses Hautöl - es kann auch mit der Urtinktur hergestellt werden - sollten Sie immer frisch zubereiten. Durch Hinzufügen von Bienenwachs, das im Öl erwärmt, aufgelöst und eingerührt wird, kann das Öl zu einer Salbe verarbeitet werden.

(su)